Candida Albicans: Wie sich der Keim auf die pharmazeutische Industrie auswirkt
Was genau ist Candida albicans?
Candida albicans ist ein potenziell pathogener Hefepilz1, der häufig in der menschlichen Darmflora vorkommt. Er ist normalerweise ein Kommensale, kann aber bei immungeschwächten Personen unter bestimmten Bedingungen krankheitserregend werden. Candida albicans ist eine der wenigen Arten der Gattung Candida, die bei Menschen eine Candidose verursacht. Es wurde über eine Sterblichkeitsrate von 40 % bei Patienten mit systemischer Candidiasis aufgrund von Candida albicans berichtet2.
Dieser Artikel liefert Ihnen einen Überblick über:
● die Übertragung von Candida albicans
● Nachweis, Verhinderung und Kontrolle von Candida albicans
● die Risiken von Candida albicans für Verbraucher
● die Behandlung von Infektionen mit Candida albicans
● über Branchen, die von Candida albicans betroffen sind
● Produkte und Lösungen von bioMérieux, um Candida albicans nachzuweisen und zu vorzubeugen.
Vorbeugung, Nachweis und Behandlung
Wie wird Candida albicans übertragen?
Die meisten Infektionen durch Candida albicans entstehen aus der eigenen Mikroflora des Patienten und nicht aus einer Kreuzinfektion. Der Krankheitserreger kommt bei Tieren nicht vor3. Er kann auch übertragen werden, wenn eine mikrobiologische Kontamination eines Produkts vorliegt. Obwohl selten, wurde eine nosokomiale Übertragung auch von unbelebten Oberflächen, von den Händen des medizinischen Personals oder zwischen Patienten berichtet4. Candida albicans wird in der Regel auch durch die Geburt von der Mutter auf den Säugling übertragen und bleibt als Teil der Mikroflora eines gesunden Menschen erhalten.
Wie kann Candida albicans in der Pharmabranche verhindert und kontrolliert werden?
Eine Infektion mit Candida albicans kann durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden; gute Hygiene, richtige Ernährung und sorgfältige Anwendung von Antibiotika verhindern, dass Candida albicans andere kommensale Mikroorganismen verdrängt. Bei immungeschwächten Personen wie HIV-, Krebs-, Intensiv-, Chirurgie- und Transplantationspatienten kann es zu rezidivierenden Infektionen oder Candidämie kommen, aber in dieser Situation können Antimykotika helfen.
Standardmäßige, umfassende Reinigungsprogramme, die den Kontrollrichtlinien der Pharmaindustrie entsprechen, verhindern die Verbreitung von Candida albicans in Industrieumgebungen.
Wie kann die Präsenz von Candida albicans in Umgebungen der pharmazeutischen Produktherstellung nachgewiesen und kontrolliert werden?
Candida albicans ist die häufigste Pilzart, die aus Biofilmen isoliert wird, die sich entweder auf (permanent) implantierten Medizinprodukten oder auf menschlichem Gewebe bilden. Die Erkrankung Candidämie wird in erster Linie durch Blutkulturen diagnostiziert. In vielen Fällen wird sie jedoch zur offensichtlichen Infektion, wenn Antibiotika versagen.
Welche Risiken bestehen für den Verbraucher bei Candida albicans?
Candida albicans ist ein begleitender und opportunistischer Mikroorganismus. Beim Menschen kann er bei immungeschwächten und immunkompetenten Personen Krankheiten verursachen, die lebensbedrohlich sein können. Die häufigste klinische Form ist Soor/orale Candidose, bei der die Infektion auf der Zunge, dem Gaumen oder anderen Schleimhautoberflächen beobachtet werden kann und durch einzelne oder mehrere, unregelmäßige weiße Flecken gekennzeichnet ist.
Die Überwucherung des Pilzes Candida albicans führt zu Krankheitssymptomen und tritt auf, wenn ein Ungleichgewicht in Bereichen des Körpers besteht, z. B. bei Veränderungen des normalen Säuregehalts in der Vagina. Infektionen mit Candida albicans verbreiten sich sehr selten über Geschlechtsverkehr.
Wie wird eine Infektion mit Candida albicans behandelt?
Im Falle einer Candidose ist die wichtigste Maßnahme für gesunde Erwachsene eine Behandlung mit dem Medikament namens Fluconazol (ein Triazol).
Kennzahlen
● Candida albicans ist ein opportunistischer pathogener Hefepilz.
● Candida albicans wird bei 40-60 % der gesunden Erwachsenen im Magen-Darm-Trakt und im Mund nachgewiesen.
● Candida albicans ist normalerweise ein Begleitorganismus, kann aber bei immungeschwächten Personen unter verschiedenen Bedingungen krankheitserregend werden.
● Es wurde über eine Sterblichkeitsrate von 40 % bei Patienten mit systemischer Candidiasis aufgrund von Candida albicans berichtet.
● Candida albicans ist einer der in der Pharmakopöe aufgeführten Mikroorganismen.
● Candida albicans wird mit Kontaminationen von unsterilen Produkten in Verbindung gebracht.
Welche gängigen Branchen sind von Candida albicans betroffen?
● Unsterile Pharmaversorgung & Körperpflege
● Apotheken, die Arzneirezepturen herstellen und Klinikapotheken
● Lösungen für neuartige und zelluläre Therapien
● Hersteller von Produkten für die Zelltherapie
1 Gow, N.A.R. (2017). "Microbe Profile: Candida albicans: a shape-changing, opportunistic pathogenic fungus of humans". Microbiology. 163 (8): 1145–1147.
2 Singh, Rachna; Chakrabarti, Arunaloke (2017). "Invasive Candidiasis in the Southeast-Asian Region". In Prasad, Rajendra (Ausg.). Candida albicans: Cellular and Molecular Biology (2. Ausg.). Schweiz: Springer International Publishing AG. S. 27.
3 Public Health Agency of Canada. Candida albicans - Material Safety Data Sheets. [<http://www.phac-aspc.gc.ca/lab-bio/res/psds-ftss/msds30e-eng.php]
4 Fanelloa S, Boucharab JP, Jousseta N, Delbosa V, LeFlohicc AM. 2001.
Lösungen von bioMérieux
KULTURMEDIEN
Kulturmedien können im Labor zum Wachstum von Zell- und Mikroorganismen-Proben verwendet werden. Zuverlässige Kulturmedien sind ein wesentlicher Bestandteil der mikrobiologischen Testung. Leistungsstarke und zuverlässige Kulturmedien ermöglichen den Nachweis von Verunreinigungen in pharmazeutischen Produkten und gewährleisten Verbrauchersicherheit.
BIOBALL® Genormte Stämme
BIOBALL ® wurde unter anderem für den Einsatz von Wachstumsförderungstests/ Eingangskontrollen, Sterilitätsprüfungen und Antibiotika-Wirksamkeitsprüfungen entwickelt. Sie verfügen über eine Vielzahl adaptierbarer Methoden, die einen schnellen und präzisen Nachweis von Kontaminationen liefern.
IDENTIFIZIERUNG
Zu unserem Angebot zur Identifizierung von Mikroorganismen gehören Lösungen wie API®, VITEK® MS, VITEK® 2 COMPACT und VITEK® EXPRESS, die schnelle Identifizierungsmethoden darstellen. Aufgrund modernster Technologie können innerhalb von Minuten präzise Ergebnisse erzielt werden.
NACHWEIS
SCANRDI® und BACTALERT® sind Systeme zum Nachweis von Mikroorganismen zur Anwendung in der pharmazeutischen Industrie. Sie erhöhen erheblich die Betriebseffizienz, sowohl für schnellere Freigabe als auch zu prozessbegleitenden Kontrollzwecken, vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Dies trägt vor allem zur Erhöhung der Produktsicherheit bei, indem früh reagiert werden kann.