PRÄZISE MIKROORGANISMEN-IDENTIFIZIERUNG MITTELS MALDI-TOF-MASSENSPEKTROMETRIE IN DER PHARMAZEUTISCHEN PRODUKTION
Wenn die Qualität der Datenbank zählt!
Die Verunreinigung von Arzneimitteln durch Mikroorganismen ist für den pharmazeutischen Herstellungsprozess sowohl aus sicherheitstechnischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr problematisch. Die schnelle und genaue Identifizierung von Mikroorganismen, spart Zeit und Kosten, indem es den unmittelbaren Start von Untersuchtungen und Korrekturmasnahmen ermöglicht. Obwohl bei sterilen Arzneimittel strengere Auflagen gelten müssen auch untsterile Arzneimittel frei von schädlichen Mikororrganismen sein. Darüber hinaus sind die finanziellen Auswirkungen einer Kontamination mit Mikroorganismen auf den Herstellungsprozess erheblich; oft müssen großer Mengen hochwertiger Rohstoffe, Zwischen und Endprodukte verworfen werden. Sollte es zu einem Produktrückruf kommen können die entstehenden Kosten und Imageschäden, beträchtlich sein.
DIE IDENTIFIZIERUNG VON MIKROORGANISMEN IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE ARZNEIMITTELSICHERHEIT
Im aktualisierten EU-GMP Anhang 1 (Version 12) zur Herstellung von Sterilprodukten wurden die Auflagen zur Identifizierung von Mikroorganismen zusätzlich verschärft. „9.31 Im Bereich der Klasse A oder B nachgewiesene Mikroorganismen müssen auf Artenebene identifiziert und die potenzielle Auswirkung dieser Mikroorganismen auf die Produktqualität (für jede betroffene Charge) und die allgemeine Kontrollsituation muss beurteilt werden. Auch die Identifizierung von Mikroorganismen der Klassen C und D (z. B. z. B. bei Überschreitung von Schwellenwerten oder Alarmstufen oder wenn atypische oder potenziell bedenkliche Mikroorganismen wiedergefunden werden) muss in Betracht gezogen werden. Das Konzept zur Identifizierung der Mikroorganismen und der Untersuchung muss dokumentiert werden.“
Der von der FDA für die Industrie veröffentlichte Leitfaden (Sterile Drug Products Produced by Aseptic Processing — Current Good Manufacturing Practice), gibt an, dass die „Charakterisierung von wiedergefundenen Mikroorganismen“ wichtige Informationen für das Umgebungsmonitoringprogramm bereitstellt. Umweltisolate korrelieren oft mit den Kontaminanten, die bei einem Fehler bei der Mediumfüllung oder der Produktsterilitätstests gefunden werden, die Identifizierung der eigenen Flora liefert wertvolle Informationen für Untersuchungen.“
Im USP Chapter <1116> Microbiological Control and Monitoring of Aseptic Processing Environments, wird außerdem Folgendes erwähnt „ Zu einem erfolgreichen Umweltmonitoringprogramm gehört ein angemessenes Maß an Identifizierung der durch die Probenahme gewonnene Flora. Die Kenntnis über die Flora in kontrollierten Umgebungen hilft bei der Bestimmung der üblichen mikrobiologischen Flora, die für die Einrichtung erwartet wird, und bei der Beurteilung der Wirksamkeit der Reinigungs- und Hygieneverfahren, Methoden und Rückgewinnungsverfahren. Die von einem Identifizierungsprogramm erhobenen Informationen können bei der Untersuchung der Kontaminationsquelle nützlich sein, vor allem wenn die empfohlene Häufigkeit des Nachweises überschritten wird. Die Identifizierung von Isolaten aus bedenklichen und unmittelbar angrenzenden Bereichen ist wichtiger als die Identifizierung von Mikroorganismen aus unbedenklichen Bereichen. Identifizierungsmethoden müssen überprüft werden, und einsatzbereite Kits müssen für ihren vorgesehenen Zweck qualifiziert sein“
Die Überwachung von bedenklichen Bereichen und der unmittelbaren Umgebung von Reinräumen und der Mitarbeiter sollte die routinemäßige Identifizierung von Mikroorganismen auf Artenebene (oder ggf. auf Gattungsebene) beinhalten.
Daher ist die Identifizierung von Mikroorganismen äußerst wichtig zur Kontrolle des Herstellungsbereichs und -prozesses. In manchen Fällen haben Umgebungsverlaufsdaten das Eindringen von Mikroorganismen in den aseptischen Produktionsraum aus entweder unkontrollierten oder kaum kontrollierten Bereichen gezeigt.