Neuartige Lösungen für Tests auf bakterielle Endotoxine
Über Karolina Heed
Karolina ist seit über 15 Jahren in der Biotechnologie-Branche in verschiedenen Positionen im Produkt- und Marketingmanagement tätig.
Sie hat Abschlüsse in analytischer Chemie und Betriebswirtschaft von der Universität Göteborg, Schweden.
Vor welchen Problemen stehen Endotoxin-Analysten?
Das Hauptproblem ist die Anforderung, einen Ersatz für Limulus-basierte Reagenzien zu finden. Jahrzehntelang hat sich die Industrie auf die Verwendung von Blutzellen aus Pfeilschwanzkrebsen verlassen, aber es gibt zwei Probleme:
Erstens gehen die Anforderungen der Testlabore über die Leistungsfähigkeit dieser speziellen Reagenzien hinaus.
Zweitens wird es immer schwieriger, die Reagenzien überhaupt zu beschaffen.
Der Limulus Amöbozyten-Lysat (LAL)-Test gehört noch zu den wenigen Methoden, die von einer tierischen Quelle abhängen.
Aber Pfeilschwanzkrebse werden in der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN in Nordamerika als „gefährdet“ und in Asien als „bedroht“ eingestuft - wir brauchen also einen Ersatz.
Wenn Limulus-basierte Reagenzien nicht mehr brauchbar sind, welche Alternativen gibt es dann?
Wir denken, dass die Antwort Technologie mit rekombinanter DNS lautet. Sie erweist sich als eine sichere und erschwingliche Option, die bei der Analyse wirklich gut abschneidet.
Seit den 1980er Jahren wissen wir, wie der molekulare Mechanismus der natürlichen LAL-Reaktionen funktioniert und wie der Zymogen-Faktor als natürlicher Biosensor auf Endotoxine reagiert.
In den letzten Jahren hat sich der Produktionsprozess so weit verbessert, dass rFC in ausreichenden Mengen hergestellt werden kann, um den Anforderungen moderner Testlabore gerecht zu werden.
Wie wird die Technologie mit rekombinanter DNS bei der Endotoxin-Analyse eingesetzt welche Vorteile bietet sie?
Bei Endotoxin-Tests hinterlässt rFC ein Substrat, das ein quantifizierbares Fluoreszenzsignal erzeugt.
Alle verfügbaren Tests mit rFC folgen in Bezug auf die Akzeptanzkriterien den konventionellen bakteriellen Endotoxin-Tests (BET), so dass Sie eine absolute Vergleichbarkeit der Ergebnisse haben.
Neben der Beseitigung der tierischen Quelle sind Tests mit rFC definitiv schneller und einfacher. Sie liefern auch zuverlässigere Ergebnisse mit höherer Beständigkeit von Charge zu Charge und weniger ungültige Ergebnisse.
Wie reagieren Regulierungsbehörden auf diese Änderungen?
Wir sehen, dass die Regulierung weltweit in vollem Gange ist.
Im September 2018 hat die FDA ein neues Arzneimittel zugelassen, das rFC für die Produktfreigabe verwendet. Tests von zwei verschiedenen Lieferanten wurden mit LAL-Methoden gemäß USP Kapitel <1225> und <85> validiert.
Im Dezember 2018 veröffentlichte das Europäische Arzneibuch einen Entwurf eines Kapitels für rFC, und im Februar dieses Jahres folgte das Chinesische Arzneibuch.
Demnächst veranstaltet das US-amerikanische Arzneibuch einen Workshop, der auch LAL-Alternativen umfasst!
Wo können Unternehmen einen zuverlässigen Anbieter von Endotoxin-Tests mit rFC finden?
Derzeit gibt es zwei globale Lieferanten, Lonza und bioMérieux, die rFC-Tests anbieten.
Heute bieten wir Tests für viele Anwendungen an, von der Wasserprüfung mit hohem Durchsatz bis zur prozessbegleitenden Probenanalyse für die Produktfreigabe.
Wir halten dies für einen wirklich wichtigen Bereich zur Unterstützung der Industrie und freuen uns darauf, ihn voranzubringen.
Neben der Beseitigung der tierischen Quelle sind Tests mit rFC definitiv schneller und einfacher.